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John Ironmonger: Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen

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Aus dem englischsprachigen Original übersetzt ins Deutsche von Tobias Schnettler.

Klappentext:

Ein kleines Dorf in Cornwall, ein Eisbär und eine außergewöhnliche Wette um unsere Zukunft

In dem gemütlichen Pub eines winzigen Fischerdorfes in Cornwall kommt es am Mittsommerabend zu einer folgenreichen Zukunftswette zwischen einem Studenten und einem Politiker. Werden bald auch die 307 Bewohner des Dorfes zu spüren bekommen, wovor die Welt noch die Augen verschließt? Wird das Haus des Politikers in 50 Jahren vom Meer verschlungen werden? John Ironmonger erzählt von der dringendsten Aufgabe unserer Zeit, von einer Reise in die Arktis, von zwei schicksalhaft verbundenen Leben und nicht zuletzt von der großen Frage: Können aus Gegnern Verbündete werden, wenn es um unser aller Zukunft geht?

Gesellschaftsroman oder Klima-Lektüre?

Der Klimawandel und seine uns noch bevorstehenden Probleme sind generell ein Thema, die mich immer wieder beschäftigen und dessen weitreichende Folgen für uns Menschen und unsere Umwelt es zu verstehen gilt. Doch tue ich mir schwer mit gesellschaftskritischen Romanen, die während der Erzählung allzu oft den Zeigefinger heben und uns unsere täglichen Fehler vorhalten. Hierzu sind meines Erachtens sachliche (und oft etwas trockene) Sachbücher besser geeignet. Von einem Roman möchte ich in erster Linie unterhalten werden und eine spannende Story erzählt bekommen. Da Ironmongers Roman “Der Wal und das Ende der Welt” zahlreiche Leser*innen überzeugen konnte, war ich sehr gespannt auf sein neues Buch “Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen”.

Man verfolgt die fiktive Geschichte von Natur- und Umweltaktivist Tom Horsmith und dem Politiker Monty Causley, die sich zu Beginn des Buches einen verbalen Schlagabtausch im Pub des kleinen Dörfchens St. Piran in Cornwall liefern. Eine Wette, die beide am Tresen abschließen, geht viral. Eine Wette, die beide für den Rest ihres Lebens begleiten wird.

Rezension zu Der Eisbär und die Hoffnung auf morgen von John Ironmonger

Mich hat insbesondere der angenehme und äußerst schöne Schreibstil von John Ironmonger (Übersetzung ins Deutsche von Tobias Schnettler) beeindruckt. Das Buch ist sehr flüssig zu lesen, und obwohl mir teilweise die Spannungsspitzen etwas fehlen, ist die Geschichte recht kurzweilig. Der Autor hat darauf verzichtet, allzu viele wissenschaftliche Details und Fakten über den Klimawandel in die Story einzubinden, was dem Lesefluss und Lesespaß zuträglich ist. Doch einige interessante Details haben es dennoch geschafft, die mich hinsichtlich der Sorge über die der Menschheit noch bevorstehenden Veränderungen durch den Klimawandel nicht gerade ruhiger gestimmt haben.

Eine der interessanten Erkenntnisse ist, dass die Fähigkeit der Atmosphäre, Wolken zu bilden, ab einer Konzentration von 1200 ppm co2-Gehalt quasi nicht mehr vorhanden ist und somit der Planet Erde nicht nur der Sonneneinstrahlung permanent ausgesetzt ist, sondern es auch keine Regenfälle mehr geben wird. Der Mensch hat in den letzten 60 Jahren bereits für einen Anstieg von ca. 320 ppm auf aktuell ca. 500 ppm in der Erdatmosphäre gesorgt. Tendenz stetig steigend (Quelle: Mauna Loa Baseline Observatory). Keine rosigen Aussichten für die Zukunft, wenn wir weiterhin co2 ungebremst in die Atmosphäre entlassen. Doch zurück zur Geschichte.

Die Handlung spielt über einen Zeitraum von 80 Jahren, beginnend von der Jugendzeit des Tom Horsmith und dem fünfzehn Jahre älteren, gerade aufstrebenden Politikers Causley, bis ins hohe Alter der beiden Herren. Die Erzählung gewinnt hin und wieder etwas an Dramaturgie, auch wenn große Abschnitte des Buches recht unaufgeregt, aber dennoch interessant daherkommen. In der zweiten Hälfte versucht der Autor Spannung aufzubauen, was auch gut gelingt, auch wenn die Ereignisse in der grönländischen Gletscherregion meines Erachtens etwas unrealistisch daherkommen. Dem Verlauf der Geschichte tut dies jedoch keinen Abriss.

Insgesamt hat mich das Buch sehr gut unterhalten, auch wenn ich das Ende des Buches etwas traurig und wenig mutmachend empfand. Es stellt sich die Frage, ob wir Menschen noch etwas im Köcher haben, um das klimatische Ruder noch rumzureißen. Oder ist bereits alles verloren?

KriteriumMeine Wertung
Handlung
Charaktere
Schreibstil
Plot / Logik
Spannung
Gesamt










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