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Klappentext: In einem Sturm zeigt sich, was wirklich wichtig ist – auf See wie im Leben. Wenn irgendjemand weiß, worauf es in einem Orkan ankommt, dann sind es Kapitäne. Sie brachten Schiff und Crew heil in den Hafen zurück. Kann man von ihnen etwas lernen? Spiegel-Bestseller-Autor Stefan Kruecken sagt: Ja, das können wir!
In Gesprächen mit mehr als 150 Kapitänen sammelte er die besten Strategien, um die eigene Familie, Firma oder sich selbst durch den Orkan zu bekommen. Denn wir sind mitten in einem Sturm. Krieg in Europa, Corona, Populismus von Rechts wie Links. Umso wichtiger, einen klaren Kurs ohne Angst zu halten.
Mut statt Wut.
Durch Sturm und Krise – Was wir von Kapitänen lernen können
Es ist einer der legendären Sätze aus Wolfgang Petersens Filmklassiker “Das Boot”. Ein Sinnbild für die Standhaftigkeit und Widerstandsfähigkeit gegen äußere Einflüsse, die unser Wesen und unsere Haltung zum negativen beeinflussen können. Stefan Kruecken projiziert die aktuellen Herausforderungen der Gegenwart, in der unsere Gesellschaft altbekannten Problemen erneut gegenübersteht (Krieg in Europa) und neue Provokationen und Menschheitsausfgaben zu meistern hat (Populismus, Klimawandel, Rechte wie Linke Gewalt, Despotentum, Trumpismus und andere Konsorten).
Soziale Medien spielen eine immer wichtigere Rolle in unserem gesellschaftlichen Leben. Sie sind der Ort, an dem nicht unbedingt Wissen entsteht, aber Meinung gemacht wird.
Stefan Kruecken, Kapitel: Zwischen Lagerfeuer und Shitstorm (Das muss das Boot abkönnen)

Mit “Das muss das Boot abkönnen” möchte der Autor Mut verbreiten. Den Mut, sich diesen aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen zu stellen und nicht zu verzagen. Was wir dabei von Kapitänen lernen können, schildert Stefan Kruecken in seinem Buch. Er hat mit über 150 Kapitänen über ihre Zeit auf See gesprochen und schildert in eindrucksvollen Kapiteln, was diese Menschen erlebt haben, wie sie die schwierigsten und lebensbedrohlichsten Momente auf dem Meer gemeistert haben und trotz scheinbar auswegloser Situationen einen kühlen Kopf bewahrten und ihr Schiff (meist samt Crew) durch die raue See manövrierten.
Unter den zahlreichen Geschichten der Seefahrer aus verschiedenen Epochen waren ein paar dabei, die mich besonders beeindruckt haben oder betroffen machten. Beispielsweise das Schicksal von 449 Menschen, die auf einer Seereise von Melbourne nach Liverpool starben, als das damals fortschrittliche Schiff “Royal Charter” unter Kommando von Kapitän Thomas Taylor nur fünf Seemeilen vor dem Zielhafen Liverpool in einem Orkan havarierte. Die beeindruckenste und im Buch am ausführlichsten geschilderte Geschichte ist für mich die Rettungsgeschichte einer gescheiterten Antarktismission, bei der Kapitan Ernest Shakleton nach einem dramatischen Überlebenskampf die gesamte Crew, bestehend aus 28 Köpfen, nach über eineinhalb Jahren aus dem antarktischen Packeis retten konnte.

Dass die Seefahrt – früher wie heute – jedoch nicht nur aus Romantik und Teamgeist besteht und aufgeschlossene und extrovertierte Kapitäne fast ausschließlich bei der Besatzung des ZDF-Traumschiffs zu finden sind, macht Kruecken in seinem Buch auch deutlich. Früher wie heute sind Einsamkeit, Depression und Arbeitsbedingungen an Bord, die denen in einem Arbeitslager ähneln, nicht unüblich. Seemann Klaus Ricke spricht gar von menschenverachtenden Zuständen in der modernen Seefahrt, die an modernen Sklavenhandel erinnerten.
Schiffsführung und Offiziere würden noch vernünftig bezahlt und mit Urlaub ausgestattet, doch die Bedingungen, unter denen die einfachen Matrosen arbeiten, erinnerten ihn an modernen Sklavenhandel.
Stefan Kruecken, Kapitel: Die Crew (Das muss das Boot abkönnen)
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Fazit
Obwohl ich ein Landei aus dem Rheinland bin und die Liebe zum Meer sich auf die wenigen Momente erstreckt, in denen ich die See während des Urlaubs vom Strand aus genießen kann, fand ich das Buch sehr spannend und informativ. Der Schreibstil des Autors ist angenehm und flüssig, sehr kurzweilig und auch für Lesende ohne seemännische Kenntnis gut verständlich, auch wenn ich mir an der ein oder anderen Stelle eine erklärende Fußnote oder ein kurzes Glossar gewünscht hätte, um einzelne Fachbegriffe verständlicher zu machen (TEU, Trosse, Klipper…)
Das Buch verdeutlicht, dass man “sein persönliches Schiff” (Familie, Firma, du persönlich) nur durch den Sturm manövrieren kann, wenn man den Mut nicht aufgibt und sich nicht von Störfeuern beeindrucken oder vereinnahmen lässt. Ein Buch, das den Mut verleiht, den Widrigkeiten der Gegenwart die Stirn zu bieten. Oder, um es mit Stefan Krueckens Worten zu sagen:
Mut statt Wut
Alle Fotografien und Zitate mit freundlicher Genehmigung der Ankerherz Verlag, GmbH, Stefan Kruecken