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Ursula Poznanski – Stille blutet

Verlag: Droemer-Knaur ISBN:978-3-426-22689-6

Neue Reihe: Mordgruppe

Ursula Poznanski ist eine österreichische Schriftstellerin die mit ihrer Familie in Wien lebt. Bekannt geworden ist sie in den vergangenen Jahren durch Jugendliteratur und konnte hier seit 2010 regelmäßig Auszeichnungen für Jugendbuchpreise für sich entscheiden. Unter anderem für ihre Werke Cryptos, Thalasmus und Aqulia.

2018 erhielt sie den Burdgorfer Krimipreis für das Buch Anonym – ein Buch das sie mit dem deutschen Autor Arno Strobel zusammen verfasst hat. Seit einiger Zeit macht sie sich auch einem Namen im Thriller-Genre und erfreut sich so bei Erwachsenen zunehmender Beliebtheit.

Mit Stille blutet startet Poznanski die neue Thriller-Reihe Mordgruppe. Laut Verlagsangaben ist die neue Reihe über eine Zitat: “ebenso schillernde wie zwielichtige Erzähler-Figur verknüpft” (Quelle: https://www.droemer-knaur.de/buch/reihe/mordgruppe). Wie dies zu deuten ist, bleibt abzuwarten. Ich habe den ersten Teil der neuen Reihe mit großer Spannung gelesen und möchte Euch das Buch näher vorstellen.

Worum geht es?

Serafina ist die neue Bezirksinspektorin im Team des Wiener Ermittlerteams “Mordgruppe”. Ihr Einstieg wird ihr von ihrem Kollegen und Partner Oliver Homburg nicht gerade leicht gemacht. Scheint er doch etwas gegen weibliche Polizeikolleginnen zu haben – setzt er, mit gezielten Nadelstichen die bis hin zum Mobbing führen, doch alles daran, ihr keine Chance auf eine erfolgreiche Zusammenarbeit bieten zu wollen. Die Störfeuer, die Homburg legt, sind den Ermittlungen in ihrem ersten Fall auch nicht gerade förderlich – teils sogar kontraproduktiv.

Alles beginnt mit der Ankündigung einer Ermordnung im Live Programm des Trash-Fernsehsenders Quick-TV. Die hübsche, aber aufgrund ihrer schwierigen Persönlichkeit eher unbeliebte Moderatorin Nadine Just, liest ihr eigenes Todesurteil während einer Live-Sendung vom Teleprompter ab und ist wenige Minuten später tot. Die Ereignisse sind ein gefundenes Fressen für die Social Media Szene, und wenig später tauchen weitere, ähnlich klingende Ankündigungen unter dem Hashtag #inkürzetot im Netz auf. Handelt es sich um schlechte Scherze, um Trittbrettfahrer oder Wichtigtuer? Serafina und Ihre Kollegen haben kaum eine Chance, Fakt von Fake zu unterscheiden. Doch eines ist klar – als wenig später weitere Todesfälle auftreten, bei denen die Opfer zuvor Ihre eigene Ermordung im Netz angekündigt haben, ist Eile geboten, die Ermittlungen voranzutreiben.

In den Fokus der Ermittler gerät Tibor, der Ex-Freund der ermordeten TV-Moderatorin. Hat er etwas mit der seltsamen Mordserie zu tun? Oder ist er lediglich Opfer einer Hetzkampagne, die ihn persönlich zerstören soll?

Verlagsvideo zu Stille blutet

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Die Hauptcharaktere

Serafina Plank:

Die junge Bezirksinspektorin hat es nicht gerade einfach, sich im neuen Team durchzusetzen. Mit nur knapp über 1,60m Körpergröße und ein paar Pfunden zu viel auf der Hüfte entspricht sie nicht gerade dem Idealbild einer Kripo-Ermittlerin. Ihr Kollege und Partner Oliver Homburg tut sein übriges dazu, ihr das Leben im Ermittlerteam “Mordgruppe” schwer zu machen. Aus seinen Nickeligkeiten macht er auch keinen großen Hehl. Kann sich Fina duchsetzen und beweisen, dass sie das Zeug zur standfesten Ermittlerin hat?

Tibor Glaser:

Der Ex-Freund der getöteten Moderatorin Nadine Just gerät schnell ins Visier der Fahnder. Eigentlich wollte Tibor sich nur um das Wohlergehen seiner Ex erkundigen, nachdem er von dem Zwischenfall während der Live-Sendung erfahren hatte. Doch seine Fürsorge wird ihm zum Verhängnis. Doch in welchen Strudel er hineingeraten ist, wird ihm erst zum späteren Zeitpunkt klar, als sich die Schlinge der Ermittlungen scheinbar immer enger um seinen Hals legt. Ist Tibor Täter oder Opfer? Hat er etwas mit den seltsamen Mordfällen zu tun? Wer sollte es auf ihn abgesehen haben?

Gunther Marzik:

Ein etwas zwielichtiger Blogger, der es wie ein Papparazzi auf seine “Opfer” abgesehen hat, über die er berichtet. Welche Verbindung hat er zu Just und Glaser? Liegt bei seiner Person der Schlüssel zur Lösung des Falles? Schade, dass ihn keiner mehr fragen kann. Marzik tritt nur als Toter in Erscheinung.

Meine Meinung zum Buch:

Der Name der Autorin Ursula Poznanski war zuvor für mich ein unbeschriebenes Blatt. Zunächst nichts Verwunderliches für mich, bleibe ich doch häufiger bei bisher mir unbekannten Autorennamen stehen, wenn ich auf der Suche nach neuen Buchreihen bin. Beim Anblick auf das Portfolio von Poznanski war ich dann doch überrascht, das ich bisher nichts von dieser Autorin gelesen hatte, die in den vergangenen Jahren gleich mehrere Buchpreise gewinnen und für sich entscheiden konnte. Vielleicht ist es der Tatsache geschuldet, dass sich Ursula Poznanski bisher vornehmlich im Jugendbuch-Genre einen Namen gemacht hat?

Umso gespannter war ich natürlich auf den Start der neuen Reihe “Mordgruppe” – Stille blutet. Das Buch beginnt gleich mit einem Paukenschlag und die bereits im Klappentext angekündigte “Videobotschaft” und der anschließende Mord an der TV-Moderatorin Nadine Just wird schon in der Einleitung zur Geschichte vollzogen. Wo andernorts noch Spannung aufgebaut wird, ist man hier gleich von null auf hundert im Geschehen drin, was ein hohes Maß an Spannung vom ersten Moment der Geschichte an garantiert. Durch das Auffassen der aktuellen Thematik um die allgegenwärtigen Fakt-oder-Fake-Diskussionen in sozialen Medien erhält die Geschichte außerdem einen “modernen Anstrich”, der ein wichtiges Gesellschaftsthema aufgreift.

Der Schreibstil von Poznanski ist sehr leserlich und flüssig gehalten und insbesondere in der ersten Hälfte des Buches trifft man hier und da auf Ansätze des berühmten Wiener Schmäh, der der Handlung einen besonderen Charakter verleiht und mich öfters zum Schmunzeln gebracht hat. Die Hauptcharaktere werden sehr ausführlich bei ihrem Handeln und ihren Gesprächen begleitet. Das macht die Geschichte unheimlich lebendig und fördert die Sympathien für die Hauptakteure beim Lesenden.

Durchweg gibt es zwei Handlungsstränge, die man als Lesender immer wieder begleitet. Die Ermittlungsarbeiten der “Mordgruppe”, geschildert als Beobachter von Inspektorin Serafina Plank – und andererseits das Tun und Handeln von Tibor Glaser, dem Ex-Freund der getöteten TV-Moderatorin Just. Hier wird schnell deutlich, dass der Schlüssel des Geschehens bei Glaser liegen muss, auch wenn ich zugegebenermaßen nicht auf des Rätsels Lösung gekommen bin, bevor es zum Finale des Buches aufgelöst wurde. Ob es spitzfindigen Leserinnen und Lesern möglich ist, früher auf die Spur des Täters zu kommen, ist schwierig zu beantworten. Ich persönlich hätte bevorzugt, wenn die Autorin hier zu früherem Zeitpunkt in der Geschichte den ein oder anderen Hinweis mehr auf den wahren Täter gegeben hätte.

Dann ist da noch die “schillernde und zwielichtige Erzähler-Figur“, die ich Eingangs schon erwähnt hatte. Eine weitere Person, die den Lesenden immer wieder persönlich anspricht, ihn an seinen kriminellen Handlungen teilhaben lässt und dessen Prosa große Fragezeichen bei mir zurücklässt. Eine Figur, dessen Bedeutung sicherlich erst in späteren Folgen der Reihe geklärt wird.

Wie bei Reihen nicht unüblich, werden einige Fragen am Ende der Geschichte offengelassen. Dessen Auflösung hätte mich als Leser schon sehr interessiert. Hier bleibt die Frage, ob diese Punkte zur Fortführung des zweiten Bandes relevant sind und dort wieder aufgegriffen werden, oder ob sie als Plotholes im Raume stehenbleiben? Die Autorin hat mit dem Ende der Geschichte jedenfalls ausreichend Futter für eine Fortsetzung überlassen, und man darf gespannt sein, ob der zweite Band “Böses Licht” an die Handlung des ersten Teils noch anknüpft. Nach dem bereits veröffentlichten Klappentext von “Böses Licht”, ist davon allerdings nicht auszugehen.

Fazit

Der Roman hat mich durch die Persönlichkeiten von Inspektorin Fina Plank und dem Protagonisten Tibor Glaser schnell gepackt. Der düstere Charakter und die sich zuziehende Schlinge um den Hals des Hauptverdächtigen sind garant für spannende Unterhaltung und aufregende Lesestunden.

Meine Wertung
Handlung:
Spannung:
Charaktere:
Schreibstil:
Logik / Plot:
Gesamt:

Zweiter Band der Reihe “Mordgruppe”:

“Böses Licht” ist der zweite Band der neuen Reihe von Ursula Poznanski. Das Buch erscheint am 01.03.2023 bei Droemer-Knaur und kann vorbestellt werden.

ISBN: 978-3-426-22783-1

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